Wandern mit Kindern in Thüringen
ausgesuchte Wege - für mehr Spaß
Wir haben es schon wieder getan! Wie in jedem Frühjahr, haben wir auf einer unserer Wanderungen Bärlauch gesammelt. Unsere Kinder haben nicht nur Spaß beim Sammeln, sondern freuen sich auch jedes Jahr aufs Neue über das leckere Bärlauch-Pesto. Doch, so schön es ist, mit den Kindern gemeinsam durch die Bärlauchvorkommen der Wälder zu streunen, so gefährlich kann es auch werden. Deshalb habe ich die wichtigsten Erkennungs- und Unterscheidungsmerkmale zusammengetragen, damit die nächste Bärlauch-Mahlzeit nicht mit einem Krankenhausbesuch endet.
Allein der Bärlauch hat den typisch intensiven Geruch nach Knoblauch. Alle anderen Pflanzen, die man mit dem Bärlauch verwechseln könnte, riechen nicht. Allerdings können einige schon bei der bloßen Berührung Hautreizungen oder -reaktionen verursachen.
Im Wesentlichen gibt es drei Pflanzen, die mit dem Bärlauch verwechselt werden können. Am bekanntesten ist sicher das Maiglöckchen, welches zumindest im April und Mai mal in einem Bärlauchfeld vorkommen kann. Auch die Herbstzeitlose wächst ab Mai und eine Verwechslung wäre fatal. Außerdem ähnelt der Aronstab in seiner Anfangsphase (ab Januar) dem Bärlauch. Mit allen drei Pflanzen ist nicht zu spaßen. Daher ist eine sichere Identifizierung so wichtig. Eine Regel muss, vor allem mit Kindern, immer beachtet werden: Bei Unsicherheiten – Finger weg!
Ihr seht, dass es eindeutige Unterscheidungsmerkmale gibt. Wenn ihr euch unsicher seid und lieber bei jedem Blatt den Geruchstest machen wollt, könnt ihr zum Schutz vor Hautreizungen natürlich auch Handschuhe tragen. Neben dem Ausschließen einer Verwechslung ist noch wichtig zu wissen, dass Bärlauch von Gesetzes wegen einen Mindestschutz genießt und nur kleine Mengen für den Eigenbedarf gesammelt werden dürfen.
Aber was macht man nun mit dem leckeren Wildgemüse? Wie anfangs geschrieben, essen unsere Kinder gerne Bärlauch-Pesto (unser Rezept findet ihr weiter unten), aber natürlich gibt es noch viel mehr Möglichkeiten Bärlauch auf den Teller zu bringen. Bärlauch-Suppe, Bärlauch-Butter, Bärlauch-Quark, Bärlauch-Muffins, Bärlauch-Knödel usw. Ein Vorteil gegenüber dem Knoblauchgenuss ist, dass einem Freunde, Bekannte und Kollegen nicht aus dem Weg gehen müssen, da man nach einer Bärlauch-Mahlzeit nicht so einen … sagen wir mal … aromatischen Atem hat. Logischerweise ist Bärlauch auch gesund und enthält zum Beispiel Vitamin C, wirkt entzündungshemmend und hilft bei Verdauungsstörungen.
Und aus all diesen Gründen, lohnt es sich bei einer Frühjahrswanderung auch mal etwas Bärlauch zu sammeln. Beispielsweise für dieses leckere Bärlauch-Pesto:
Dass ich keine Mengenangaben aufgeführt habe, liegt daran, dass ich sie für dieses Rezept selbst nie benötige. Die meisten Zutaten werden einfach je nach Geschmack und gewünschter Konsistenz dazu gegeben. Das Verhältnis zwischen Pinienkernen (o.ä.) und Bärlauch sollte allerdings etwa 1 zu 2 betragen. (zumindest optisch die doppelte Menge an Bärlauch) Mit dem Olivenöl kann die Konsistenz ganz einfach verändert werden. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn ein Schluck zu viel kann aus einem Pesto auch schnell eine ölige Suppe machen. Wenn alle Zutaten in einem Gefäß sind, einfach mit dem Pürierstab bis zur gewünschten Feinheit zerkleinern.
Neben den Klassikern, dass Pesto zu Nudeln oder als eine Art Salatdressing verzehrt wird, mögen wir es auch gerne als Brotaufstrich oder auf Käse. Einfach mal etwas herumexperimentieren.
Viel Spaß und Guten Appetit
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