Auf zu den Zwergen (Zwergenhöhle bei Dosdorf)

Diesmal gibt es einen echten Geheimtipp. Es geht zu den Zwergen, hinter den … na ja, nicht unbedingt 7 Bergen, aber dennoch ziemlich versteckt.

Wenn man an Thüringen und an Zwerge denkt, kommen die meisten unweigerlich nach Trusetal zum Zwergen-Park. Dieser ist seit langem ein gewisser Anziehungspunkt, aber auch nicht jedermanns Sache. Bei unserer kleinen Runde zur Zwergenhöhle bei Dosdorf (in der Nähe von Arnstadt) geht es viel ruhiger und naturverbundener zu.

Die erste Herausforderung war schon, den richtigen Ausgangspunkt zu finden. Schließlich haben wir in einer Seitenstraße in der Näher der Dosdorfer Kirche geparkt und sind damit auch ganz gut gefahren (also gewandert). Der eigentliche Zugang zum Wanderweg befindet sich auf der nordwestlichen Seite des Dorfes. Da es in Dosdorf nicht mal Straßennamen gibt, habe ich den Startpunkt hier markiert.

Nach dem kleinen Marsch durch das hübsche Dörfchen gelangten wir zu einer großen Wiese, die in einem sanften Anstieg auf einen Wald zuführte. Wäre die Gegend ringsherum nicht so „flach“, könnte man denken, dass man gerade einen Almaufstieg macht.

Anstieg zur Zwergenhöhle

Getrieben davon, das Geheimnis der Zwergenhöhle und ihren genauen Standort zu erkunden, stürmten die Kinder voraus. Der hauptsächlich von Kiefern gesäumte Weg führte immer nah am Waldrand, etwas oberhalb der riesigen Wiese, entlang. Wir hatten das Gefühl, tatsächlich alleine in diesem Stückchen Natur zu sein. So war es nicht verwunderlich, dass um uns herum Schmetterlinge tanzten, die man nur selten sieht (bspw. der Mohrenfalter oder der Trauermantel). Ein Blick zurück bot immer eine tolle Aussicht.

Blick zurück

Nach etwa 1.400 Metern rannten die Kinder unvermittelt los. Sie hatten die Höhle entdeckt. Und schwups, waren sie verschwunden. Als wir kurze Zeit später ebenfalls zur Zwergenhöhle stießen, kamen sie unvermittelt herausgesprungen, um uns zu erschrecken. Keinen Augenblick später kletterten sie an der Seite nach oben, um schließlich auf dem „Höhlendach“ zu stehen.

Es geht nicht sehr tief hinein in die Höhle. Allerhöchstens drei Meter. Wahrscheinlich ist es ein alter Bergwerkzugang, der größtenteils wieder zugeschüttet wurde. Für die Kinder hat es aber allemal gereicht. Die hatten ihren Spaß und konnten ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Schlauerweise gibt es gleich daneben eine Bank, sodass wir die erste kleine Verpflegungspause einlegen konnten.

Der Rückweg gestaltete sich völlig anders. Es dauerte nicht lange und wir kamen aus dem Kiefernwäldchen heraus. In einer langgezogenen Linkskurve erreichten wir das kleine Tal mit seinen riesig anmutenden Wiesen. Auch hier fühlten sich unzählige Schmetterlinge wohl.

Rechterhand führte ein kleiner Wassergraben wieder in Richtung Dosdorf. Allerdings bogen wir vorher noch einmal ab, um unser Picknick, absolut allein auf weiter Flur, am Waldesrand zu genießen. Auch hier hatte man einen tollen Blick über das Tal und hinüber zum Kiefernwald, in dem sich auch die Zwergenhöhle befindet. Einige Greifvögel nutzten die übersichtliche Landschaft und zogen stetig ihre Kreise über unseren Köpfen. Die Kinder wiederum tobten sich noch einmal richtig aus.

Der restliche Rückweg erwies sich als angenehm eben. Eine Fahrspur führte vorbei an weidenden Rindern und zum Schluss gab es auch noch einmal Pferde zu sehen. Selbst der Weg ins Dorf machte den Kindern Spaß. Es gab einige Wassergräben zu überspringen und stilechte Dekorationen an den Häusern. Ein Bienenschwarm, der sich in einer alten Eiche eingenistet hatte, beschäftigte uns ebenfalls noch eine Weile. Also, im positiven Sinne: Beobachten und erklären.

Unsere Heimfahrt führte uns noch zu einem weiteren Geheimtipp: Der Schafskäserei „Landhof Am Ziegenried“ – Wer Käse, insbesondere Schafskäse, mag, kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten. Und wer sich nach seiner Wanderung im Hofcafé noch einmal stärken möchte, wird ganz sicher nicht enttäuscht. Für die Kinder ist der Landhof ohnehin etwas, da sie hier Kühe, Schafe uns Gänse aus nächster Nähe zu sehen bekommen. Außerdem gibt’s Eis.

Eine wirklich schöne Gegend, in der es mit Sicherheit noch mehr zu entdecken gibt. Aber die Zwergenhöhle ist ein guter Anfang und definitiv einen Besuch wert!

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